Der Klimawandel ist die größte Herausforderung, der sich die Menschheit derzeit stellen muss.

Das massive Verbrennen fossiler Energieträger wie Kohle und Öl macht die Erde zum Treibhaus. Die Prognose der führenden Klimaexperten: Wenn die Industrie- und Schwellenländer ihren Treibhausgasausstoß nicht drastisch senken, könnte die Durchschnittstemperatur auf der Erde bis zum Ende des Jahrhunderts um weitere vier Grad ansteigen.
Bereits das Jahr 2015 war im Mittel 0,9 Grad wärmer als der Durchschnitt des 20. Jahrhunderts und damit global das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1881. Mitschuld daran trägt der ungebremste Ausstoß industrieller Treibhausgase.
Allein der jährliche Ausstoß des Treibhausgases CO2 in den am schnellsten wachsenden Industrienationen China und Indien macht sämtliche Einsparungen in anderen Industrieländern zunichte. China hat mittlerweile sogar die USA überholt. Bei den Pro-Kopf- Emissionen aber liegen die USA immer noch vor China. Im Jahr 2017 kamen auf jeden US- Bürger rund 16 Tonnen CO2, auf jeden Einwohner Chinas nur sieben Tonnen. Der Pro-Kopf- Ausstoß in Deutschland betrug 9,7 Tonnen.
KLIMAWANDEL IN DER DISKUSSION
Noch in den 1990er Jahren diskutierten Wissenschaftler kontrovers über die Ursachen der schnellen Erwärmung. Klimaschwankungen durch natürliche Prozesse wurden in Betracht gezogen. Solch ein natürlicher Prozess wäre zum Beispiel Vulkanismus. Extreme Vulkanausbrüche können das Klima verändern. In den zurückliegenden 150 Jahren war der Vulkanismus allerdings nicht ausgeprägter als in den Jahrhunderten zuvor. Ein weiteres Beispiel ist die Sonnenaktivität. Tatsächlich gibt es regelmäßige Sonnenzyklen mit stärkerer und geringerer Strahlungsintensität. Doch Satellitenmessungen zeigen, dass die Schwankungen zwischen Minimum und Maximum der Strahlung in den vergangenen Jahrzehnten viel zu gering waren, um den derzeitigen Klimawandel auszulösen.
Seit den 1950er Jahren wird regelmäßig die CO2-Menge in der Atmosphäre gemessen. Verglichen mit anderen Forschungsdaten zeigt sich, dass die Konzentration heute so hoch ist wie zuletzt vor 800.000 Jahren. Natürliche Schwankungen im Erdklima gab es immer, sie entwickelten sich jedoch über sehr lange Zeiträume. Die heutige Entwicklung geht rasant vor sich. Nachweisbar ist außerdem, dass das gemessene CO2 fossilen Ursprungs ist, also aus der Verbrennung von Kohle und Öl stammt. Dabei befindet sich nur etwa die Hälfte des Kohlendioxids in der Atmosphäre, die andere Hälfte haben die Meere und die Erdbiosphäre aufgenommen.
Heute gibt es so gut wie keine Klimaforscher mehr, die von einer natürlichen Entwicklung ausgehen. Die Datenlage spricht für einen sogenannten anthropogenen, einen vom Menschen ausgelösten Klimawandel. Das bestätigt auch der UN-Weltklimarat (Intergouvernemental Panel on Climate Change, IPCC) – ein unabhängiges wissenschaftliches Gremium, in dem Hunderte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt mitwirken. Seine Berichte erscheinen regelmäßig; der jüngste Sonderbericht wurde im Oktober 2018 veröffentlicht. Er fasst die aktuellen Erkenntnisse zu den naturwissenschaftlichen Grundlagen, Risiken und Folgen sowie Minderungsmöglichkeiten des Klimawandels zusammen.