Berlin, 1. September 2020: Konkrete Maßnahmen in der Landwirtschaft und im Ernährungsbereich können zu einer Reduzierung von Treibhausgasen um bis zu 20 Prozent führen. Dies zeigt ein neuer Report, den heute der WWF mit dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), EAT und Climate Focus veröffentlicht hat. „Enhancing Nationally Determined Contributions (NDCs) for Food Systems“ zeigt 16 Maßnahmen für Landwirtschaft und Ernährung, die in den nationalen Klimavereinbarungen (NDC) der Staaten im Pariser Klimaabkommen aufgenommen werden können.

Rolf Sommer, Leiter Landwirtschaft beim WWF Deutschland erklärt: „Bei Landwirtschaft und Ernährung drücken die Staaten zu oft ein Auge zu, wenn es um ihre nationalen Klimaschutzziele geht. Deutschland sollte die EU-Ratspräsidentschaft nutzen, um sich für Aufnahme von nationalen Klimaverpflichtungen im Ernährungsbereich einzusetzen. Der WWF-Report zeigt, dass mit 20 Prozent Treibhausgas-Minderung großes Potenzial in der Landwirtschaft liegt. Es ist dringend erforderlich, dass die Reduzierung von Lebensmittelabfällen und nachhaltige Ernährung sich in den nationalen Klimaschutzbeiträgen wiederfinden.“

Gemäß dem Pariser Abkommen müssen die Länder seit 2015 alle fünf Jahre ihre nationalen Klimaschutzbeiträge (NDCs) überarbeiten und neu anpassen. Dies gibt den Ländern die Möglichkeit, ehrgeizige Ziele und Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen festzulegen, die zu dem auch zur Verbesserung der biologischen Vielfalt, der Ernährungssicherheit und der Gesundheit beitragen. Produktion, Verarbeitung, Verteilung, Zubereitung und dem Verzehr von Nahrungsmitteln sind für bis zu 37 Prozent aller Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Der Bericht zeigt unter anderem, dass die Verringerung von Lebensmittelverlusten und -abfällen und die Umstellung auf nachhaltigere Ernährungsweisen zu einer Reduktion von Emissionen bis zu 12,5 Gigatonnen Kohlenstoffdioxid führen. Dennoch erwähnen derzeit nur elf Länder den Verlust von Nahrungsmitteln in ihren Plänen, und keines berücksichtigt Nahrungsmittelabfälle.

Quelle WWF