Der Mensch hat die Meere schwer geschädigt.
Greenpeace arbeitet für ein globales Netzwerk von Schutzgebieten, damit die Ökosysteme sich wieder erholen können.

Patient Meer
Die Liste der schonungslosen Ausbeutung ist lang: Überfischung, Öl- und Gasförderung, Sand- und Kiesabbau, die Einleitung von Giften und radioaktiven Stoffen… Das Meer braucht unseren Schutz.
Meeresschutzgebiete sind ein wichtiges Werkzeug, um Arten und Lebensräume zu schützen und die Widerstandsfähigkeit der Meere zu stärken. In Schutzgebieten bleibt die Natur sich selbst überlassen. Hier dürfen weder Fische gefangen noch Rohstoffe abgebaut werden, jede Form der Industrie ist tabu.
Weltweites Netz von Schutzgebieten Ozeane bedecken über 70 Prozent unserer Erde. Von der Wasseroberfläche bis in Tiefen von zehntausend Metern, von der Küste bis zur Hohen See beherbergen sie eine Vielfalt an Lebensräumen und Meeresorganismen. Doch noch sind nur zwei Prozent der Meere geschützt. Greenpeace fordert ein weltweites Netzwerk von großflächigen Schutzgebieten, das bis 2030 mindestens 30 Prozent der Meere abdeckt. Für verschiedene Meeresregionen, wie zum Beispiel das Mittelmeer und die Hohe See haben Wissenschaftler für uns konkrete Vorschläge erarbeitet und veröffentlicht. Jetzt kämpft Greenpeace darum, dass sie auch umgesetzt werden.
Neben Schutzgebieten brauchen wir eine ökologisch nachhaltige und sozial verträgliche Nutzung der Meere. Nur so können auch die folgenden Generationen die Ressourcen der Meere nutzen. Dies wird angesichts der wachsenden Weltbevölkerung immer bedeutsamer. Ökologisch und ökonomisch ein Gewinn Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen den Erfolg von Schutzgebieten: Die Ökosysteme im Meer werden widerstandsfähiger, Fische wachsen wieder zu einer stattlichen Größe heran und erreichen ein höheres Alter, was ihrer Fortpflanzung zugutekommt. Die Artenvielfalt steigt, und die zum Teil stark dezimierten Speisefischbestände erholen sich wieder.
Schutzgebiete sind deshalb auch notwendig für eine lohnende Fischerei mit Zukunft: Die derzeit stark subventionierte nicht-nachhaltige Fischerei macht Verluste. Bei einer Umstellung auf ein nachhaltiges Management könnte drei- bis fünfmal mehr erwirtschaftet werden als die Umstellung kosten würde.
Ein Beispiel: Korallenriffe haben einen ökonomischen Wert von 70.000 bis 400.000 Euro pro Jahr. Dies errechnet sich unter anderem durch den Tourismus (Korallenriffe sind Paradiese für Taucher und Schnorchler) sowie durch die Funktion von Korallenriffen als Küstenschutz. Entsprechend wäre eine Zerstörung der Riffe nicht nur ein Verlust an Schönheit und Vielfalt auf der Welt, sondern auch eine wirtschaftliche Katastrophe.
Quelle: Presse www.greenpeace.de